Flüchtlingshilfe: Kanton und Kirche mit Web-Forum
Manchmal geht es schnell. Vor drei Wochen wurden zwischen Kanton und der Offenen Kirche erste Überlegungen zu einem Flüchtlingsprojekt gemacht und am 1. Oktober konnte es schon realisiert werden. «Willkommen auf der Website der Koordinationsstelle Freiwillige für Flüchtlinge Basel» (KoFFF). So wird begrüsst, wer mit einem eigenen Angebot freiwillig zur Flüchtlingshilfe etwas beitragen möchte. Unter www.fff-basel.ch ist dies seit Anfang Oktober möglich.
Die neue Koordinationsstelle, die von der Offenen Kirche Elisabethen (OKE) organisiert und zusammen mit der evangelisch-reformierten Kirche, der Christoph-Merian-Stiftung (CMS) und dem Kanton Basel-Stadt getragen wird, ist ein virtueller Umschlagsplatz für Hilfsangebote.
Geben und nehmen
Auf der einen Seite können Einzelpersonen und Gruppierungen ihre Angebote bei der Koordinationsstelle eintragen. Auf der anderen Seite stehen vorerst Mitarbeitende der Sozialhilfe, die die Angebote aus der Zivilgesellschaft für die von ihnen betreuten Flüchtlinge abrufen können.
Das kann, so Simone Skelton, Projektmanagerin der KoFFF, ein Fussballklub sein, der Flüchtlingen eine Freizeitbeschäftigung anbietet, oder Privatpersonen, die wie ein Götti oder eine Gotte Flüchtlingsfamilien begleiten und sie bei der Alltagsbewältigung unterstützen. Skelton kann mit der KoFFF-Datenbank Freiwilligen helfen, sich für ihr Angebot mit Gleichgesinnten oder mit bestehenden Gruppen zusammenzuschliessen. Zudem stellt sie die Räume des Projekts «Da-Sein» zur Nutzung zur Verfügung.
Die Offene Kirche und die CMS haben «Da-Sein» vor einem Jahr ins Leben gerufen, um Flüchtlingen und Asylsuchenden ohne geregelten Aufenthalt einen Ort zu bieten, wo sie ihren Alltag gestalten und mit Freiwilligen Anlässe planen und Aktivitäten durchführen können.
Nicht bei null angefangen
Mit «Da-Sein» existierte bereits ein Projekt, das Flüchtlinge und Freiwillige zusammenbringt. Aus diesem Grund habe der Kanton die Offene Kirche Elisabethen nun mit der Koordination der freiwilligen Flüchtlingshilfe beauftragt, sagt Renata Gäumann, Asylkoordinatorin des Kantons Basel-Stadt. Man habe auf die bestehende Infrastruktur in der Kirche zurückgreifen können, ohne bei null anfangen zu müssen.
Nach knapp zwei Wochen hat Simone Skelton schon einige Anfragen und verschiedene Angebote erhalten von Leuten, die Flüchtlinge unterstützen möchten. Doch die Stelle befinde sich noch im Aufbau. Zurzeit sei sie vor allem mit der Vernetzung beschäftigt, erklärt die Projektmanagerin.
Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation von «reformiert.», «Interkantonaler Kirchenbote» und «ref.ch».
Koordinationsstelle
Für telefonische Beratungen ist die Koordinationsstelle am Montag und am Freitag zwischen 12 und 19 Uhr und am Mittwoch zwischen 16 und 19 Uhr erreichbar: Koordinationsstelle Freiwillige für Flüchtlinge, Elisabethenstrasse 10, Basel, Tel. 061 272 72 00, www.fff-basel.ch.
Zum Bild: Die Offene Kirche Elisabethen in Basel koordiniert im Auftrag des Kantons die freiwillige Flüchtlingshilfe.
Foto: zvg
Franz Osswald, kim / Kirchenbote / 14. Oktober 2015
Flüchtlingshilfe: Kanton und Kirche mit Web-Forum