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Nach Beschwerden

Glocken in der Luzerner Lukaskirche werden leiser

von nin
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01.09.2025
Die Reformierte Kirchgemeinde Luzern reagiert auf Anwohnerbeschwerden und rüstet ihre sechs Glocken mit neuen Klöppeln aus. Die Massnahme soll die Lärmemission in der dicht besiedelten Neustadt reduzieren.

In der Luzerner Neustadt haben die Kirchenglocken der Lukaskirche immer wieder für Diskussionen gesorgt. Anwohner beklagten sich über die lauten und schrillen Töne, die besonders in der engstehenden Bebauung als störend empfunden wurden. Nun reagiert die Reformierte Kirchgemeinde Luzern und tauscht ab Oktober die Klöppel aller sechs Glocken aus.

«Wir verstehen uns als Teil des Quartiers und des städtischen Zusammenlebens, das gegenseitige Rücksichtnahme verlangt», erklärt Sonja Döbeli Stirnemann, Präsidentin der Reformierten Kirchgemeinde Luzern, in einer Medienmitteilung. Die Anpassung sei ein Beitrag zu einem respektvollen nachbarschaftlichen Miteinander.

Das Problem liegt in der besonderen Bauweise: Die 1935 gegossenen Glocken hängen offen im Turm, die Betonwände verstärken den Schall zusätzlich. «Die Anschlagsgeräusche werden nicht gefiltert, die Obertöne nirgendwo absorbiert», erläutert Glockenexperte Dr. Matthias Walter. Besonders störend sei, dass die Glocken Frequenzen erzeugen, die das Sprachverständnis beeinträchtigen.

Die Lösung kommt von der Muff Kirchturmtechnik AG: Neue, ankerförmige Klöppel sollen die knallenden Anschlagsgeräusche dämpfen und einen milderen, wärmeren Klang erzeugen. Gleichzeitig wird der Schalldruckpegel gesenkt.

Die siebenwöchige Umrüstung beginnt Anfang Oktober. Während rund zwei Wochen werden die Glocken stumm bleiben. Die Kirchgemeinde hofft, damit einen guten Kompromiss zwischen Tradition und Lärmschutz gefunden zu haben. Ende Oktober sollen die Glocken wieder läuten – dann aber deutlich nachbarschaftsfreundlicher.

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