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Migration

Kässmann: Etablierte Parteien lassen sich von AfD jagen

von epd/nino
min
10.09.2024
Margot Kässmann, ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, hat sich zur Migrationsdebatte nach den Wahlerfolgen der AfD in Thüringen und Sachsen geäussert. Sie spricht von einem verbalen Überbietungswettbewerb.

Mit Sorge beobachtet Margot Kässmann die Debatte um Migration und Asyl in Deutschland, die sich nach den Wahlerfolgen der AfD in Thüringen und Sachsen verschärft hat. «Mit dem aktuellen verbalen Überbietungswettbewerb von ‹Wir zeigen jetzt aber mal volle Härtegegenüber Migranten› erfüllt sich, was Alexander Gauland prophezeit hat: Die etablierten Parteien lassen sich von der AfD jagen», sagte die ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und frühere hannoversche Landesbischöfin am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). «Ich wünsche mir, dass Vernunft, Rechtsstaatsbewusstsein und auch Empathie wieder Teil der Debatte werden.»

«Es geht um Menschen», betonte Kässmann. «Und wenn so gern immer wieder von westlichen Werten die Rede ist, gehören Menschenrechte, Menschenwürde, christlich gesagt: Nächstenliebe auf jeden Fall dazu.» In die Debatte gehöre auch die Erkenntnis, dass viele der Eingewanderten längst ein gut integrierter Teil der Gesellschaft seien. «Sie fühlen sich durch die Diskussion der letzten Wochen diffamiert und ausgegrenzt. So entsteht kein Gewebe, das unser Land zusammenhält.»

Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag 2017 hatte der damalige AfD-Spitzenkandidat Gauland gesagt: «Wir werden sie jagen, wir werden Frau Merkel oder wen auch immer jagen – und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen.»

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