Konstituierende Sitzung der Basler Synode
In seiner Eröffnungspredigt erinnerte Dominik Reifler, Pfarrer der Basler Gellertkirche, an die Speisung der 5000 durch Jesus. Damals seien die Jünger verzweifelt gewesen. 5000 Menschen mit nur fünf Broten und zwei Fischen zu sättigen, schien ihnen unmöglich. Das erinnere ihn zuweilen an die schwierige Lage der ERK, erklärte Reifler. Auch die Kirche verzweifle manchmal aufgrund schwindender Mitglieder. «Ich möchte deshalb uns alle dazu ermuntern, Gott in den Ohren zu liegen, wenn die Sorgen gross sind», sagte Dominik Reifler.
Als «jugendlicher Alterspräsident» der Synode eröffnete Hans Martin Tschudi die neue Legislatur. Die Synode sei mit 40 Sitzen nun gleich gross wie der Einwohnerrat der Gemeinde Riehen oder der Bürgergemeinderat der Stadt Basel. Die Synode sei nicht nur ein Ort der kirchlichen Ordnung, sondern auch «ein Raum der geistlichen Verantwortung. Hier werden wir immer wieder entscheiden, wie wir als Kirche in dieser Stadt und in diesem Kanton wirken wollen, wie wir Glauben leben, Hoffnung stiften und Liebe konkret werden lassen», erklärte Tschudi.
Zu den Mitgliedern Sorge tragen
Am 20. Juni 1990 habe er als frisch gewählter Synodenpräsident die Antrittsrede gehalten. Damals habe sich die Kirche zum ersten Mal in einer Minderheitenposition befunden: Sie fand sich in einem zunehmend säkularisierten Staat und musste sich neu definieren. Sie habe nicht mehr alles leisten können, was dem Einzelnen wünschbar und sinnvoll erschien. Schon damals habe sich die Kirche fokussieren müssen. Das Credo von damals sei ein Vermächtnis für heute. Mittlerweile habe sich die Situation der Kirche gefestigt. Dennoch müsse die Kirche zu den Mitgliedern Sorge tragen und klar machen, dass es sich lohne, Kirchensteuern zu bezahlen.
«Wir haben jetzt eine neu verfasste Kirche», sagte Tschudi. Der Erneuerungsprozess sei aber nie beendet. Die Kirche müsse weiterhin an ihren Schwerpunkten arbeiten. «Wir müssen an der Neuverteilung der Lasten für die historischen Bauten zwischen Kirche und Staat arbeiten.» Es brauche «theologische Klarheit und Orientierung in der Vielfalt. In einer Welt, die sich ständig wandelt, braucht es Orte der Vergewisserung. Unsere reformierte Tradition bietet die Freiheit des Denkens, die Tiefe des Glaubens und den Mut zur Verantwortung.» Die Kirche sei aufgerufen, den entfremdeten Menschen wieder ein Stück Heimat zu geben. «Ich wünsche mir deshalb eine Kirche, die die Menschen ermutigt, für eine bessere Gesellschaft einzutreten.»
Das zentrale Traktandum der neuen Synode waren die Wahlgeschäfte. Sabine Ammann wurde zur Präsidentin der Synode gewählt, Benjamin Liebherr zum Statthalter. Zur Sekretärin und zum Sekretär wählte die Synode Stephanie Matter und Peter Buess. Im Übrigen wurden die Mitglieder der verschiedenen Kommissionen gewählt.
Die Kommissionen auf einen Blick
Petitionskommission: Marina Zumbrunn, Britta Wolf und Harald Matern.
Geschäftsprüfungskommission: Sabine Burckhardt Wasna, Niklaus Friedrich, Christian Gally, Frank Lorenz, Daniel Schmid und Hans Martin Tschudi.
Wahlvorbereitungskommission: Peter Buess, Stephanie Matter, Martin Pfeifer und Beat Winkler. Ein Sitz blieb offen.
Kommission für Kirchenentwicklung: Stephan Blunier, Ulrich Herrmann, Gertrud Pfister, Georg Pfleiderer, Sr. Anni Reinhard und Irene Widmer.
Leitungskommission für den Unterricht: Nicole Dubec Egger, Therese Kämpfer und Christian Schiess.
Mitglieder Aufsichtsrat Bau- und Vermögensverwaltung BVV: Christoph Degen und Daniel Schmid
Gottesdienstkommission: Monika Widmer und Matthias Mittelbach aus dem Kirchenrat, Evelyne Zinstag und Dominik Reifler aus dem Pfarrkapitel sowie als Vertreter der Synode Nicole Dubec Egger, Martina Holder und Katrin Kusmierz.
Beauftragte Ombudsstelle: Lucienne Renaud
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