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«Leben müssen sterben dürfen?»

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01.01.2016
Öffentliches Gespräch über das Sterben.

Wie viel Morphium gibt man einem Todkranken, um ihm die Schmerzen zu nehmen, wenn es gleichzeitig das Sterben beschleunigt? Wie viel muss ein Mensch ertragen? Ist der Freitod eine Alternative? Am Lebensende werden Sterbende und ihre Angehörigen oft mit ethischen Fragen konfrontiert.

Tabuthema Sterbehilfe
Die Baselbieter Landeskirchen laden zum öffentlichen Podium über Sterbebegleitung, Palliativpflege und Sterbehilfe. Die Gäste sprechen über praktische, ökonomische, rechtliche und theologische Aspekte. Es gehe vor allem auch darum, «wie weit wir als Christen den Tod verwalten dürfen», erklärt Pfarrer Markus Wagner.
Neben dem Basler Theologen Hans-Peter Mathys und dem Wiener Ethiker Sören Hoffmann diskutiert Ueli Oswald, Publizist und Mediator. Der Sohn des Managers Heinrich Oswald begleitete seinen Vater, der 2008 im 91. Lebensjahr freiwillig aus dem Leben schied.
Ueli Oswald schildert diese Zeit im Buch «Ausgang». Der Vater sei weder krank noch «lebensmüde» gewesen, aber «lebenssatt». Darf man sich in einer solchen Situation das Leben nehmen? Der Kirche warf ­Ueli Oswald in einem Interview «Arroganz» vor. Sie wolle «den Leuten vorschreiben, wie viel Leid sie zu ertragen haben».
Im Rahmen des Podiums erhält das Publikum Gelegenheit, mitzureden und Fragen an die Referenten zu stellen. Diese werden dabei von ebenfalls anwesenden Fachleuten unterstützt: Von der Reinacher Pfarrerin Florence Develey, den Baselbieter Spitalseelsorgenden, ­einem Juristen, einem Arzt und einer Pallia-
tivpflegerin. 


Podium «Leben müssen sterben dürfen?», Donnerstag, 28. Februar, 20 Uhr, Saal Gemeindeverwaltung, Hauptstrasse 10, Reinach

kim

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