Menschenrechtler beobachten Zunahme religionsfeindlicher Gesetze
In Nigeria und Pakistan nimmt die Verfolgung religiöser Minderheiten derzeit laut Menschenrechtlern zu. Nigeria sein ein «absoluter Schwerpunkt bei Menschen, die wegen ihrer religiösen Überzeugung getötet werden. Davon seien alle religiösen Richtungen betroffen, sagte der Präsident des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit, Thomas Schirrmacher, bei der Veröffentlichung der Jahrbücher Religionsfreiheit sowie Verfolgung und Diskriminierung von Christen 2025 am Mittwoch in Berlin.
In Pakistan sei der Missbrauch von Blasphemiegesetzen zur Verfolgung von Minderheiten zu beobachten, sagte Schirrmacher weiter. In diesem Land ebenso wie im Nachbarland Indien seien staatliche und gesellschaftliche Verfolgung kombiniert. Auch weltweit seien religionsfeindliche Gesetze auf dem Vormarsch. Anti-Bekehrungsgesetze gebe es beispielsweise auch in Algerien und Myanmar. Solche Gesetze, die gegen das Menschenrecht auf religiöse Selbstbestimmung gerichtet seien, würden zunehmend moderne Technik und Künstliche Intelligenz nutzen, um Gläubige zu überwachen.
Nach den Worten des Historikers und Politologen Martin Lessenthin spielt auch die Koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten eine zunehmend fragwürdige Rolle. Sie schweige zu Entführungen und Zwangsislamisierungen von koptischen Mädchen aus Angst, Christen würden noch härter verfolgt, sollte die ägyptische Militärregierung stürzen.
Auf Kuba drohe Menschen, die aus religiösen Gründen den Wehrdienst verweigern, Repressionen, sagte Lessenthin weiter. Darunter seien auch Juden. Diese Minderheit verlasse derzeit zunehmend die Insel. Wehrdienstverweigerungen seien zahlreicher geworden, auch aus Angst, in den Ukrainekrieg geschickt zu werden, in dem bereits rund 3000 Kubaner auf russischer Seite kämpften.
Die Jahrbücher zur Religionsfreiheit und zur Verfolgung und Diskriminierung von Christen erscheinen regelmässig, zuletzt Ende 2024. Die Standardwerke werden von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, dem Internationalen Institut für Religionsfreiheit und der Evangelischen Allianz herausgegeben.
Menschenrechtler beobachten Zunahme religionsfeindlicher Gesetze