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Premiere für Personalgemeinde?

Metalchurch soll dauerhafte Finanzierung erhalten

von pd/nin
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12.11.2025

Die Synode der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn befasst sich am 17. und 18. November im Berner Rathaus mit einem aussergewöhnlichen Geschäft: Das Kirchenparlament entscheidet über die Assoziierung und künftige Finanzierung der Metalchurch. Damit könnte erstmals eine Personalgemeinde das bisherige Territorialprinzip ergänzen, wie die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn in einer Medienmitteilung schreiben.

Die seit 2011 bestehende Metalchurch richtet sich nicht an Mitglieder eines bestimmten Ortes, sondern an Menschen, die im Gottesdienst harte Metal-Klänge schätzen. Geleitet wird die Gemeinde von einem ordinierten Pfarrer, einer Diakonin und weiteren Teammitgliedern. Bekannt ist die Metalchurch auch für ihre Seelsorgeangebote an Musikfestivals.

Über die Jahre ist die Gemeinde stetig gewachsen und umfasst auch Personen, die sich eine Teilnahme in einer herkömmlichen Kirchgemeinde weniger vorstellen können. Bislang wurde die Metalchurch aus kirchlichen Geldern für besondere Projekte finanziert. Ab 2026 soll sie nun dauerhaft aus regulären Mitteln bezahlt und als assoziierte Gemeinde Teil der Landeskirche werden.

Die klassische Finanzierung über Kirchensteuern funktioniere bei der Metalchurch nicht, heisst es in der Medienmitteilung weiter, da ihre Mitglieder an verschiedenen Orten wohnen und nicht dem üblichen Territorialprinzip unterliegen. Stimmt die Synode der Offerte zu, vollziehen die Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn damit eine Premiere.

Ebenfalls auf der Traktandenliste steht das Budget 2026. Dieses weist bei einem Gesamtertrag von 123,6 Millionen Franken und einem Gesamtaufwand von 126,4 Millionen Franken einen Aufwandüberschuss von 2,8 Millionen Franken aus. Das Defizit ist im Wesentlichen auf den um 2,3 Millionen Franken gekürzten Kantonsbeitrag zurückzuführen. Der Kanton hat die Vergütung der «Leistungen im gesamtgesellschaftlichen Interesse» unter den Landeskirchen bei der letzten Neuberechnung anders aufgeteilt.

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