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Synode Schaffhausen

Neues Lohnsystem und positives Jahresergebnis

von Carmen Schirm-Gasser
min
21.06.2024
SCHAFFHAUSEN | Ein neues Besoldungsdekret wurde angenommen. Dieses wurde nach 27 Jahren erneuert. Zudem wurde der Kirchenrat beauftragt, eine Strategie zu entwickeln, wie die Pfarrhäuser künftig genutzt werden sollen.

53 Synodale fanden sich zur Sommersynode der Evangelisch-reformierten Kirche Schaffhausen in der Aula in Dörflingen ein. Dekan Peter Vogelsanger eröffnete die Synode mit einem Winzergebet, passend zu dem 1100 Einwohner grossen Dorf, das eingebettet ist in zahlreiche Rebflächen.

Die Jahresrechnung 2023, die Finanzreferent Daniel Kohler vorstellte, war erfreulich. Der Jahresgewinn liegt bei 265'289 Franken. Das Eigenkapital liegt bei 4,6 Millionen. Dieses reduzierte sich um 265'000 Franken, da vergangenes Jahr 500'000 Franken aus dem Eigenkapital für den Zukunftsfonds überwiesen wurden. Der Zukunftsfonds beläuft sich mittlerweile auf 718'292 Franken und wurde für Projekte zur Kirchenentwicklung eingerichtet.

Etwas weniger positiv entwickelten sich die Einnahmen und die Mitgliederzahlen. Die Zentralsteuern und der Staatsbeitrag waren 2023 um 128'384 Franken tiefer als 2022. Die Mitgliederzahlen haben 2023 um 2,9 Prozent abgenommen.

Alle Kosten werden hinterfragt

In zweiter Lesung wurde das neue Besoldungsdekret verabschiedet. Anfang dieses Jahres hatten die Synodalen in einer ausserordentlichen Sy-node dieses Thema behandelt. Das alte Besoldungsdekret war in die Jahre gekommen, da bereits vor 27 Jahren in Kraft getreten. Lagen bislang die Löhne der kirchlichen Mitarbeitenden im Kanton Schaffhausen im kantonalen Vergleich in der Mitte des unteren Drittels, werden sie neu am Ende des vorderen Drittels sein und damit vergleichbar mit den Kantonen Thurgau, Aargau oder Solothurn.

Durch die Revision sollen Mehrkosten von rund 330'000 Franken pro Jahr entstehen. Doch Genaueres sei schwierig zu sagen, da die Schwankungsbreite der zu erwartenden Kosten hoch sei. Dies sei mit ein Grund, weshalb alle Kostenstellen künftig kritisch hinterfragt würden, so Daniel Kohler.

Umstritten: Wohnkostenanteil

Stark zu reden gab der Wohnkostenanteil in Höhe von 14 Prozent für Pfarrpersonen, die im Wohnhaus wohnen (bei einem 100-Prozent-Pensum). Diese Regelung wird zunächst beibehalten. Der Kirchenrat wurde beauftragt, bis zur Sommersynode 2025 eine Strategie zu entwickeln, wie die Pfarrhäuser im Kanton künftig genutzt werden sollen, sowie die Wohn- und Residenzpflicht der Pfarrpersonen neu zu beurteilen. Ein Drittel der Pfarrhäuser im Kanton Schaffhausen sind aktuell unbewohnt. Im Weiteren wurde der Antrag angenommen, künftig Katechetinnen mit Primarlehrerinnendiplom sowie Sozialdiakoninnen höher einzustufen.

Cornelia Busenhart vom Referat für Kirchenentwicklung zitierte Rita Famos, die kürzlich die Reformierte Kirche in Schaffhausen besuchte. Den Begriff «Trial and Error» hatte die Präsidentin der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz in ihrer Rede verwendet. Man solle mutiger sein, auch wenn man Fehler dabei mache. Dieses «Trial and Error»-Denken versuche man im Zukunftsfonds umzusetzen. «Wir wollen in dieser Legislatur Dinge ausprobieren, damit wir 2027 wissen, wohin wir gehen wollen.»

Die Synodalen stimmten denn auch dem Antrag zu, den Zukunftsfonds um 100'000 Franken zu erhöhen. Diese 100'000 Franken werden aus dem Eigenkapital übertragen. Bislang wurden beim Zukunftsfonds 22 Projekt mit einem Volumen von 364'000 Franken eingegeben.

 

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