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Synodalrat der Reformierten Kirche Kanton Luzern

Norbert Schmassmann tritt ab

von Carole Bolliger
min
30.05.2025
Nach vier Jahren im Synodalrat der Reformierten Kirche Kanton Luzern zieht sich Norbert Schmassmann aus der kirchlichen Exekutive zurück. An der konstituierenden Synode vom 28. Juni wird er nicht mehr zur Wiederwahl antreten.

Es sei kein einfacher, aber ein klarer Entscheid gewesen, sagt der 69-Jährige, der sich künftig mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys nehmen will – und Raum für neue Kräfte in der Reformierten Kirche Kanton Luzern schaffen möchte. Schmassmann war über 16 Jahre Mitglied der Synode, von 2015 bis 2017 deren Präsident, bevor er 2021 in den Synodalrat gewählt wurde. Dort leitete er das Departement Finanzen, ein anspruchsvolles Querschnittsressort, das Budgetierung, Finanzplanung und Teuerungsausgleich umfasst. «Gerade das Mitdenken über die Departementsgrenzen hinaus hat mir besonders Freude bereitet», sagt Schmassmann im Rückblick.

Die Entscheidung, nicht mehr zu kandidieren, hängt auch mit der sogenannten «Causa VBL» zusammen – dem Rechtsstreit rund um die Verkehrsbetriebe Luzern –, deren Direktor Norbert Schmassmann bis zu seiner Pensionierung war. «Ich spüre Ermüdungserscheinungen», sagt Schmassmann offen. Es sei nun an der Zeit, frische Energie in die Kirchenleitung einziehen zu lassen.

Die Luzerner Landeskirche bezeichnet er als «sehr innovativ» und lobt die konstruktive Zusammenarbeit im Synodalrat und mit der Geschäftsstelle. «Die Aufgaben, Projekte und Themen waren sehr vielfältig. Es gab interessante Diskussionen. Die erzielten Resultate waren das Ergebnis sorgfältiger Abklärungen im Team.» Er habe die Institution Landeskirche als gut zusammenarbeitendes Team erlebt und insgesamt den Eindruck erhalten, dass Aussenstehende zu wenig sehen würden, was die Landeskirche alles mache.

Synodalrat sorgt für eine stabile Nachfolgeregelung

In einer Phase grosser Herausforderungen sorgt der Synodalrat für eine stabile Nachfolgeregelung: Ab 1. Juni übernimmt Synodalrätin Manuela Jost das Departement Finanzen. Die Volkswirtschafterin bringt langjährige Erfahrung aus der Stadtregierung Luzern und aus verschiedenen Verwaltungsräten mit. Aktuell leitet sie das Departement Gesellschaft und kennt die Abläufe im Rat bestens. «Eine sehr gute Lösung», urteilt Schmassmann, der überzeugt ist, dass damit Kontinuität und Kompetenz gesichert sind.

Im Fachbereich Finanzen selbst stehen ebenfalls Veränderungen an. Derzeit führen Hansruedi Jost und Désirée Marbach die Geschäfte interimistisch, da die bisherige Stelleninhaberin im Herbst 2024 erkrankte. Ab Juli 2025 übernimmt Gabriela Hasselmann die Leitung – mitten hinein in eine intensive Phase: Die Planung des Budgets 2026, die Einführung einer neuen Finanzsoftware sowie Arbeiten am Finanzausgleichsgesetz stehen an.

Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen für die Gesamterneuerungswahlen des Synodalrats für die Legislatur 2025 bis 2029. Nebst den bisherigen Mitgliedern Lilian Bachmann (Präsidium), Ulf Becker (Theologie) und neu Manuela Jost (Finanzen) kandidiert Markus Pfisterer für das Ressort Recht.

Für Norbert Schmassmann beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt. Nach
vier Jahrzehnten Berufstätigkeit und reichem kirchlichem Engagement freut er sich auf mehr Freizeit – zum Wandern, auf Berg- und Skitouren, beim Curling oder Pétanque. Und doch bleibt er der Kirche verbunden: «Sie war mir ein Leben lang wichtig – und wird es auch bleiben.»

 

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