Nordkorea ist trauriger Spitzenreiter
Auf den Plätzen zwei und drei folgen Saudi-Arabien und Afghanistan. Vor allem in Afrika habe die Christenverfolgung zugenommen. Mali, Tansania, Kenia, Uganda und Niger seien erstmals in dem Index vertreten. Der islamische Extremismus sei eine Hauptquelle für systematische Christenverfolgung. Der Bericht bezieht sich auf die Zeit zwischen November 2011 bis Ende Oktober 2012. Das Hilfswerk bewertet die Religionsfreiheit für Christen in 50 Ländern.
Laut Open Doors werden weltweit rund 100 Millionen Menschen wegen ihres christlichen Glaubens verfolgt. Viele von ihnen könnten, wie etwa in Nordkorea, ihren Glauben nur im Geheimen leben. Dabei galt Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang mit ihren 100 Kirchen noch vor hundert Jahren als das «Jerusalem des Ostens». Unter Präsident Kim Il Sung verschwanden jedoch in kurzer Zeit über 2000 Gemeinden. Heute ist das abgeschottete Land tief geprägt von einem in der stalinistischen Tradition stehenden Personenkult, durch den der verstorbene Diktator Kim Il Sung quasi zu einem Gott erhoben wird. Das Christentum gilt als gefährlicher ausländischer Einfluss. Das Leben der geschätzten 200'000 bis 400'000 Christen ist extrem hart. Entdeckte Christen werden verhaftet, gefoltert oder getötet.
Dennoch macht das Hilfswerk auch Hoffnung: Obwohl weltweit die Verfolgung zunehme, wachse die Zahl christlicher Gemeinden in vielen Ländern. Die Zahl der Christen in Afrika und Südamerika habe sich seit den 1970er-Jahren verdoppelt, in Asien verdreifacht.
REF/PD
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