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Entscheidung für «Plan P»

Notfallplan gegen Pfarrmangel wird weiterverfolgt

von pd
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17.06.2025

Die reformierten Kirchen des Ausbildungskonkordats arbeiten weiter am Notfallplan gegen den Pfarrmangel. Die Konkordatskonferenz beschloss am 13. Juni, bei akutem Mangel befristet auf alternative Zugänge zu pfarramtlichen Aufgaben zurückzugreifen. Akademikerinnen und Akademiker sollen über ein verkürztes theologisches Studium an den Universitäten Zürich oder Basel zu Pfarrvikaren werden.

Die Idee wurde im November letzten Jahres veröffentlicht und zur Vernehmlassung gegeben. Insgesamt 28 Kantonalkirchen sowie Partnerinstitutionen wie die Theologischen Fakultäten Zürich und Basel, Studierendenorganisationen und Pfarrkapitel nahmen Stellung. Von siebzehn Konkordatskirchen unterstützten zehn den Vorschlag, sieben äusserten Vorbehalte. Die Anregungen und Kritiken fliessen nun in die Überarbeitung ein.

Eine wesentliche Neuerung des Plans ist eine stärkere theologische Fundierung. Das Kurzstudium soll rund 60 ECTS-Punkte umfassen. Nach einem Studiensemester soll der Berufseinstieg als Pfarrvikarin oder Pfarrvikar möglich sein, gefolgt von weiteren Studienblöcken und intensiver supervisorischer Begleitung. Für Pfarrvikarinnen und Pfarrvikare ist keine Ordination zum VDM (Verbi Divini Minister) vorgesehen.

Die Diskussion um «Plan P» wurde in den letzten Monaten intensiv in der Öffentlichkeit geführt. Die geplante Überarbeitung soll die Rückmeldungen aufnehmen und die Qualität des neuen Weges stärken. Im November 2025 soll die überarbeitete Vorlage der Konkordatskonferenz zur ersten Lesung vorgelegt werden. Die Beschlussfassung ist für Juni 2026 vorgesehen. Danach wäre eine Anpassung des Konkordatsvertrags nötig, was die Zustimmung der 19 beteiligten Kirchensynoden voraussetzt. Der Notfallplan könnte frühestens ab 2027 zur Verfügung stehen und zum Einsatz kommen, wenn sich der Pfarrmangel tatsächlich verschärft.

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