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Synode in Welschenrohr

Reformierte Kirche Kanton Solothurn wird grüner

von Tilmann Zuber
min
16.06.2024
SOLOTHURN | Die Synode der Reformierten Kirche des Kantons Solothurn hat einem Antrag zugestimmt, der die nachhaltige Entwicklung der Kirchgemeinden fördert. Damit werden Gelder frei, mit denen die Kirchgemeinden einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Die Synode der Reformierten Kirche des Kantons Solothurn hatte zunächst ein Wahlgeschäft zu behandeln. Die Kirchenparlamentarier wählten Markus Schenk aus der Kirchgemeinde Thal einstimmig in den Synodalrat. Schenk tritt die Nachfolge von Pfarrer Haiko Behrens an, der von Dornach in seine Heimat nach Deutschland zurückgekehrt ist.

Schenk ist seit fünf Jahren Synodaler und war während 12 Jahren Präsident der Kirchgemeinde Thal. Er hat sich frühpensionieren lassen und will die frei gewordene Zeit für Kirche und Gesellschaft einsetzen. Er sei fasziniert von der weltweiten Kirche und den verschiedenen Religionen und wolle deshalb das frei werdende Ressort im Synodalrat übernehmen, begründete er seine Kandidatur.

Subventionen für nachhaltiges Bauen

Der Synodalrat hat im vergangenen Jahr verschiedene Handlungsfelder definiert und Arbeitsgruppen eingesetzt. Die Gruppe «Bewahrung der Schöpfung / Ökologie / Friedensförderung» stellte den Antrag, Kirchgemeinden, die sich zum Schutz des Klimas engagieren, mit Beiträgen zu unterstützen.

Konkret geht es um die Umsetzung des Umweltmanagementsystems «Grüner Güggel». Das System hilft Kirchgemeinden, ihre Umweltbilanz zu verbessern und den eigenen «ökologischen Fussabdruck» sichtbar zu machen. In einem zweiten Schritt setzen die Kirchgemeinden die Massnahmen um. Für ihre Anstrengungen wird die Kirchgemeinde mit dem «Grünen Güggel» zertifiziert. Der «Grüne Güggel» ist eine Initiative des Vereins «oeku Kirche und Umwelt». Zahlreiche Kirchgemeinden in der Schweiz tragen bereits dieses Label.

Mit Klimaschutz Betriebskosten sparen

Im Einzugsgebiet der Solothurner Kantonalkirche hat bisher nur die Kirchgemeinde Niederamt drei Mitarbeitende ausbilden lassen und ist daran, erste Schritte umzusetzen.

Dies ist ganz im Sinne des Synodalrates. Neben dem Klimaschutz betonte der Rat, dass die Kirchgemeinden dadurch Betriebskosten einsparen können.

Der Synodalrat beantragte der Synode, eine Teilrevision des Reglements für Bausubventionen zu genehmigen. Vorgesehen sind nun Beiträge an nachhaltige Investitionen wie die Sanierung der Gebäudehülle oder der Heizung. Zudem erhält eine Kirchgemeinde 3000 Franken, wenn sie den «Grünen Güggel» einführt. Die Synodalen folgten dem Antrag mit grossem Mehr.

«Kirchenbote» weiterhin auch im Briefkasten

Auch der Jahresbericht, den Synodalrätin Sandra Knüsel präsentierte, wurde einstimmig genehmigt. Einzig beim Kirchenboten fragten Synodale aus Olten, ob es nicht möglich sei, die Zeitung digital zu verteilen, man könnte so Papierkosten sparen. Dieser Vorstoss stiess beim Synodalrat und in der Synode auf wenig Gehör, da viele Kirchenmitglieder über 50 Jahre alt sind und die Zeitung gerne noch auf Papier lesen. Sandra Knüsel wies auf den Workshop der Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit hin, der ein Erfolg gewesen sei. Ebenso auf das Kommunikationskonzept, das der Synodalrat erarbeitet hat.

Wenig zu diskutieren gab die Jahresrechnung 2023 der Synode und des Finanzausgleichs. Der Ertragsüberschuss von 73'701 aus der Finanzausgleichsrechnung wird ins Eigenkapital gebucht, ebenso der Aufwandüberschuss von 24'500 Franken aus der Synode-Rechnung.

Nächstenliebe, Demut und ein offenes Ohr

In der Grussbotschaft der Solothurner Regierung bezog sich Regierungsrat Remo Ankli auf einen Artikel in der NZZ am Sonntag. Die Gruppe der Konfessionslosen sei heute die grösste Gruppe in der Bevölkerung. Und sie werde wachsen. Das habe Folgen für die Gesellschaft, schreibt die Journalistin.

Werte wie Nächstenliebe, Demut und ein hörendes Herz gingen verloren. In einer Gesellschaft, die vor allem von Konkurrenzdenken und dem Bedürfnis nach Selbstdarstellung geprägt sei, sei es schade, wenn Werte wie Nächstenliebe, Demut und ein hörendes Herz verloren gingen, sagte Remo Ankli. Der Regierungsrat dankte der Kirche, dass sie sich weiterhin für diese Werte einsetze. Zudem, so der Regierungsrat, dürfe man nicht vergessen, dass immer noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung einer Religionsgemeinschaft angehöre.

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