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Ungebrochenes Interesse an der Ausstellung «Weihnachten und Krippen»

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01.01.2016
Mit dem Winter startet im Landesmuseum Zürich auch die Ausstellung «Weihnachten und Krippen». Sie wird bereits zum vierten Mal gezeigt. Dies sei nicht der Ideenarmut der Ausstellungsmacher geschuldet, sagt die zuständige Kuratorin. Sondern weil es das Publikum so will.

Bereits zum vierten Mal hat das Landesmuseum Zürich die Ausstellung «Weihnachten und Krippen» im Programm. «Nicht weil uns die Ideen ausgegangen sind, sondern weil das Publikum sehr grosses Interesse am Thema zeigt», sagt Kuratorin Joya Indermühle auf Nachfrage. Oft seien es in den letzten Jahren Familien gewesen, welche diese «Welt für sich» genossen. Die «Welt für sich», wie Indermühle sie nennt, sind Krippen, aber auch eine Bastelecke, das Singen von Weihnachtsliedern und der Besuch des Weihnachtsmannes am 5. Dezember.

Vielfalt der Krippen
Verglichen mit Italien kommt der Krippe in der Deutschschweiz im Weihnachtsdekorationsgeschäft eine geringere Bedeutung zu. Anders ist dies in der italienischen Schweiz, wo Krippen zum Standard-Sortiment zählen würden. So ist es auch nicht überraschend, dass die an der Ausstellung gezeigten Exponate allesamt im Tessin oder in Italien gefertigt wurden. Dabei werden unterschiedliche Materialien genutzt: Wird in Sizilien die Krippe aus heimischen Terrakotta gefertigt, werden sie in Apulien aus Papiermaché gemacht. Wieder anders die Krippen aus Neapel: Die Figuren sind naturgetreu und bis in das kleinste Detail genau gefertigt. Ihre Kleider sind aus echten, sorgfältig verarbeiteten Textilien. Und auch die Mimik ist von Gesicht zu Gesicht anders sogar jene der Tiere. Anders ist auch der Fokus, der sich dem Betrachter beim Anblick der Krippe bietet: Im Zentrum steht nicht die Geburt von Jesus, sondern die Gesamtszene. Frauen waschen Kleider und tragen Körbe, Kinder spielen, Schweine und Hühner fressen vom Boden und Männer lachen: Alltag einer anderen Zeit.

Unübersehbar für jeden Besucher sind die zwei schreibtischgrossen Krippen des im Tessin lebenden Künstlers Walter Gianotti. Die eine zeigt die Wallfahrtskirche Madonna del Sasso und deren Umgebung im Tessin. Gianotti habe in diese Krippe drei Jahre Arbeit investiert, sagt Indermühle. «Das Herzblut des Künstlers ist regelrecht sichtbar, was mir sehr gefällt.»

Die Ausstellung «Weihnachten und Krippen» ist noch bis am 6. Januar im Landesmuseum Zürich zu sehen.


Dieser Artikel stammt aus der Online-Kooperation von «reformiert.», «Interkantonaler Kirchenbote» und «ref.ch».


Zum Bild: Der Künstler Walter Gianotti hat den Wallfahrtsort Madonna del Sasso in Orsolina als Krippe nachgebaut.
Foto: Landesmuseum Zürich/Walter Gianotti

Francesca Trento / ref.ch / 27. November 2015

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