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Herbstsynode Baselland

«Unsere Arbeit soll dort geleistet werden, wo sie etwas bewirkt»

von Noemi Harnickell
min
28.11.2023
Die Herbstsynode Baselland entschied am 21. November über die Fusion von zwei Kirchgemeinden und die Wahl eines neuen Co-Präsidiums und Vizepräsidiums der Synode.

«Es wurde einstimmig der Hochzeit zugestimmt», sagte Synodepräsidentin Andrea Heger zum Beschluss, die Kirchgemeinden Sissach-Böckten-Diepflingen-Itingen-Thürnen und Wintersingen-Nusshof zusammenzuführen. Und sie fügte hinzu: «Wir wünschen Braut und Bräutigam ein schönes Eheleben!»

Es ist das erste Mal in der Geschichte der Evangelisch-Reformierten Kirche in Baselland, dass die Synodalen über eine solche Fusion abstimmen. Ab dem 1. Januar 2025 entsteht im Oberbaselbiet die neue Kirchgemeinde Sissach-Wintersingen. Damit bilden sieben politische Gemeinden und drei Kirchen eine Kirchgemeinde. Zu den Gründen gehören einerseits die Mitgliederschwund in den Kirchgemeinden und zum anderen die strengen finanziellen Vorgaben der Landeskirche. Laut der kantonalen Kirchenordnung von 2021 steht den Kirchgemeinden pro 1500 Mitglieder eine 100-Prozent-Pfarrstelle zu.

Martin Vecchi, Synodaler und Vertreter der Geschäftsprüfungskommission sieht in der Fusion «Modellcharakter für die Evangelisch-Reformierte Kirche Baselland» und rechnet damit, dass in Zukunft weitere ähnliche Fusionen nicht nur möglich, sondern auch nötig sein werden.

Verabschiedung und Neuwahl der Synodepräsidentschaft

Diese Herbstsynode war unter anderem auch deshalb eine besondere, weil es die letzte Sitzung von Noch-Synode Präsidentin Andrea Heger war. Sie übte den Posten sieben Jahre lang aus, davor war sie drei Jahre als Vizepräsidentin tätig. Vizepräsidentin des Kirchenrats Cornelia Hof würdigte Hegers Arbeit mit den Worten: «Es waren wohl mit die anspruchsvollsten und herausforderndsten Jahre in unserer Landeskirche. Die Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus der Visitation hat uns allen viel abverlangt, ganz besonders dir. Doch schlussendlich liegen eine neue Verfassung, Gesetze und Verordnungen vor. In all den Verhandlungen hast du stets den klaren Kopf behalten, besonnen und in deiner dir eigenen, ruhigen Art hast du durch die Geschäfte geführt.»

Als Nachfolge wurde von der Findungskommission ein Co-Präsidium vorgeschlagen, bestehend aus Isabell Vögtli aus der Kirchgemeinde Diegten-Eptingen und Dieter Hofer aus der Kirchgemeinde Muttenz. Marc Siegrist, aus der Kirchgemeinde Liestal-Seltisberg, stellte sich für das Amt des Vizepräsidenten zur Wahl. Die Kandidierenden wurden einstimmig gewählt und treten ihr Amt am 1. Januar 2024 an.

Einstimmigkeit beim Budget 2024

Nebst den Wahlen und dem Entscheid zur Fusion der Gemeinden wurde am Dienstag auch über das Budget 2024 diskutiert. Kirchenrätin Sandra Bätscher erklärte, dass aufgrund eines vorgesehenen Überschusses von 130’745 Franken weiterhin die Möglichkeit bestehe, Projekte zu unterstützen. Eines davon ist die Koordinationsstelle «Flucht & Ankommen», das in Zusammenarbeit mit dem HEKS durchgeführt wird. Das Projekt vernetzt Geflüchtete, Unterstützungspersonen und Kirchgemeinden sowie relevante Angebote miteinander und leistet so einen Beitrag zur raschen Integration von geflüchteten Menschen im Kanton. «Unsere Arbeit soll dort geleistet werden, wo sie etwas bewirkt», betonte Sandra Bätscher. Das Budget 2024 wurde einstimmig genehmigt.

Auch der Finanzplan für die Jahre 2025 bis 2027 wurde einstimmig angenommen. Der Plan zeigt eine, soweit voraussehbar, stabile Entwicklung und sieht einen Ausgleich von rückläufigen Steuern durch Rücklagen vor. Mit den vorhandenen Mitteln sollen unter anderem 2024 eine neue Diakoniestelle sowie 2025 zwei Stellen für das Projekt «Seelsorge im Alter» geschaffen werden.

 

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