«Wir helfen, wenn immer es möglich ist»
«Wir sind parat und bieten Hand», sagen die Geschäftsführerin der Kirchgemeinde Tablat-St. Gallen, Christina Hegelbach, und der Wiler Kirchgemeindeschreiber Markus Graf unisono auf die Frage, ob die Kirchgemeinde an ihrem Ort den ukrainischen Flüchtlingen helfe oder Wohnraum zur Verfügung stelle. Hegelbach wie Graf verweisen aber auf die jeweilige Stadt, in deren Händen die Koordination liege, sie als Kirchgemeinden deshalb keine Einzelaktionen von sich aus starteten. Ähnlich ist es in vielen andern Kirchgemeinden, wo die politische Gemeinde die Feder führt, Aufrufe macht, die Bevölkerung möge doch Kleider, Wohnungen, Einrichtungen und Artikel des täglichen Bedarfs bereitstellen.
Kollekten und Konzerte
«Derzeit (7. April) im Raum steht bei uns eine Anfrage zur Aufnahme krebskranker Kinder seitens des Kinderspitals», sagt Hegelbach. Graf wiederum ergänzt, dass Soforthilfe für die Flüchtlinge an der Grenze zur Ukraine geleistet worden sei und dass zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Solidaritätsnetz Wil-Hinterthurgau Deutschkurse gegeben werden. Hier wie dort werden im Gottesdienst zudem Kollekten erhoben, um sie dem HEKS oder Institutionen, die Soforthilfe leisten, zukommen zu lassen. Graf erzählt, dass über 5000 Franken allein nach einem Sonntagsgottesdienst zusammengekommen seien, und Hegelbach berichtet, dass ein Benefizkonzert 7500 Franken einbrachte, um den Flüchtlingen zu helfen. Die Kantonalkirche ihrerseits hat eine Seite auf dem Internet eingerichtet, die für Kirchgemeinden Tipps gibt, um bei der Hilfe gezielt vorzugehen. Aufgelistet sind auch Veranstaltungen und Aktionen, wie Friedensgebete. Sie werden fast in jeder Kirchgemeinde meist wöchentlich durchgeführt und vereinen in der Ohnmacht, die auch zu spüren ist.
Text: Katharina Meier | Foto: Herbert Kündig – Kirchenbote SG, Mai 2022
«Wir helfen, wenn immer es möglich ist»