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Zwei «Urgesteine» planen den Sonderfall

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01.01.2016
In einer Gemeinschafts­produktion machen sich der Chorleiter Georg Hausammann mit seinem Chor Syndicats und der Kabarettist Joachim Rittmeyer augenzwinkernd Gedanken zu Weihnachts­stress und Weihnachtsfreud.

Das Konzert «O du fröhliche ein weihnächtlicher Sonderfall» ist in dreifacher Hinsicht einzigartig: Es wird nur einmal aufgeführt, verspricht mit der Mitwirkung des Kabarettisten Joachim Rittmeyer humorvoll Überraschendes und ist der Abschied von Chorleiter-Legende Georg Hausammann, der mit 72 Jahren von der Singbühne abtritt. Diesmal endgültig, wie er meint. Hausamman hat die Chorszene in der Region während Jahrzehnten mitgeprägt.
1981 gründete Georg Hausammann mit Mitgliedern des kirchlichen Jugendchors Muttenz die Chorgemeinschaft contrapunkt, die er 28 Jahre lang leitete. Viele kennen ihn aber auch von den beliebten Offenen Singen, die er zum Beispiel jeweils während der Herbstmesse in der Basler Peterskirche abhielt. Mit seinem Chor Syndicats gibt er nun kurz vor Heiligabend sein Abschiedskonzert in der Basler Leonhardskirche. Mit dabei ist kein Geringerer als Joachim Rittmeyer, auch schon als «Urgestein der Schweizer Kabarettszene» bezeichnet. Georg Hausammann dazu: «Der Chor Syndicats und der Kabarettist Joachim Rittmeyer planen den weihnächtlichen Sonderfall: Die Englein singen, die Glöcklein klingen, die Hirten laufen, die Menschen kaufen aber sonst ist alles anders. Natürlich wegen Rittmeyer.»

«Hochglanzkuschelwelt»
Auf dem Programm der Syndicats stehen Weihnachtsklassiker wie «Das ist die stillste Zeit im Jahr» und «Maria durch ein Dornwald ging». Joachim Rittmeyer liefert dazu die Wortbeiträge. Er komme jedoch nicht als «Zertrümmerer», der den Leuten den Weihnachtsbrauch zum Verleiden bringen will, betont der Kabarettist. Ihn beschäftigt viel mehr der «schwierige Balanceakt in dieser für viele Menschen fragilen Zeit». Es geht ihm darum, «eine Synthese zu finden zwischen dem Kinder-Ich und dem Erwachsenen-Ich», zwischen dem Glauben an Wunder und eine friedliche Welt und dem Wissen um das Weihnachtsgeschäft, «um das Zuviel und Zuschnell in einer hohlen Hochglanzkuschelwelt». «Man könnte meine Wortbeiträge als humorvolle, getragen ironische Ergänzungen zum traditionellen Weihnachtsmusikprogramm bezeichnen», sagt Rittmeyer.
Für seine Betrachtungen wählte der Kabarettist das Thema «Schenken»: «Das Überraschen und Überraschtwerden durch hübsch verhüllte Gegenstände ist ja eines der archaischsten Spiele unter Menschen.» Es sei wie der Weihnachtsbrauch überhaupt gefährdet. Das Geheimhalten wirke altmodisch in einer Zeit, in der man jede Unklarheit sofort mit ein, zwei Google-Klicks aus der Welt schaffen könne, erklärt Rittmeyer.
Für den Titel «O du fröhliche» haben sich Georg Hausammann und Joachim Rittmeyer entschieden, weil er «vorher wie nachher stimmt». Der Untertitel «ein weihnächtlicher Sonderfall» lasse erahnen «dass da kein business as usual» zu erwarten sei. kim



«O du fröhliche ein weihnächtlicher ­Sonderfall», Joachim Rittmeyer (Texte), C­hor: Syndicats, Leitung: Georg Hausammann, Samstag, 22. Dezember, 20 Uhr, Leonhardskirche Basel

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