Grenzgänge
Religion und die Alpen.
Schon vor vier Jahren, als das Buch zum ersten Mal erschien, war «Apeirogon» eine Wucht. Heute, wenige Jahre nach seiner Veröffentlichung, hat der Titel nichts von seiner Aktualität verloren, im Gegenteil, er ist dringlicher denn je. Colum McCann erzählt darin die wahre Geschichte zweier Männer, die Hass trennte und Trauer vereinte.
Da ist Rami, Israeli, Jude. Und da ist Bassam, Palästinenser, Muslim. Beide sind im Schatten des Nahostkonflikts aufgewachsen, beide tragen die schwere Last des Krieges, des Misstrauens, der lähmenden Angst und der radikalen Ablehnung ihrer Nachbarn. Beide verlieren ihre Tochter. Rami bei einem Selbstmordattentat, Bassam durch einen israelischen Soldaten.
Dieser Verlust und der damit verbundene Schmerz führen sie zu einem Friedensprojekt (Parents Circle – Families Forum), das Menschen aus beiden Völkern und Kulturen zusammenbringt. Die beiden Männer beginnen sich auszutauschen, werden Freunde und kämpfen seither Seite an Seite für Frieden und gegenseitiges Verständnis.
Das Buch klärt auf, baut Brücken und öffnet die Augen. Es gibt kein Schwarz und Weiss, keine Guten und keine Bösen, der Konflikt besteht aus tausend Schichten, in denen Religion, Kultur, Geschichte, Macht und Politik seit vielen Jahren aufeinander prallen und den Hass in den Herzen der Menschen schüren.
Es ist ein Buch, das zeigt, dass das Blutvergießen niemals aufhören wird, wenn wir nicht anfangen, einander zuzuhören. Wenn jeder Mensch die Geschichte und das Leid des anderen kennen würde, wäre die Erde ein friedlicherer Planet.
Apeirogon, Colum McCann
2022, Rowohlt Verlag
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