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Kampfwahl um den Kirchenrat

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01.01.2016
Ende Januar stehen in der Baselbieter Kantonalkirche Wahlen an. Die Ausgangslage präsentiert sich spannend wie schon lange nicht mehr. Sowohl für den Kirchenrat als auch für das Synodepräsidium stehen mehr Kandidaten als Sitze zur Verfügung.

Für fünf Sitze im Kirchenrat kandidieren sieben Personen. Um das Synodepräsidium kämpfen zwei Kandidierende.
Am 29. Januar wählt die Synode der Baselbieter Kirche den Kirchenrat und den Synodalvorstand für die Amtsperiode 2013 bis 2016. Zusätzlich kürt die Synode den Kirchenratspräsidenten und den Vizepräsidenten. Für diese beiden Ämter stellen sich Pfarrer Martin Stingelin und Christoph Erhardt für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung.
Nach den Rücktritten von Pfarrer Christoph Herrmann, Vreny Rhinow und Helene Winkelmann müssen im Kirchenrat drei Personen ersetzt werden. Doch neben den Bisherigen Peter Brodbeck und Paul Rohrbach möchten fünf «Neue» in die Kirchenleitung: Stephan Ackermann ist seit 1999 Synodaler. Daneben sitzt der 39-jährige Chemielaborant im Einwohnerrat von Pratteln. Auch die diplomierte Kauffrau Cornelia Hof-Sippl aus Seltisberg hat Erfahrung als langjährige Synodale und Mitglied der Geschäftsprüfungskommission. Beide engagieren sich in den Kirchenpflegen ihrer Gemeinden, die ihre Kandidatur unterstützen.

Zwei Pfarrer für den Kirchenrat
Der Baselbieter Pfarrkonvent schickt gleich zwei Kandidaten ins Rennen: Frank Lorenz, 47, aus Reinach und Matthias Plattner, 50, aus Sissach. Als Gemeindepfarrer sind sie in ihren Kirchgemeinden seit Jahren verankert.
In den Kirchenrat möchte zudem Marianne Nyfeler Blaser aus Binningen. In der Kirche bekleidete sie bisher kein Amt. Für die Evangelische Volkspartei der Schweiz EVP kandidierte die 51-jährige Familienfrau und Theologiestudentin bei den letzten Wahlen auf der Nationalratsliste.
Das grosse Interesse am Kirchenrat erklärt sich Kirchenratspräsident Martin Stingelin damit, dass sich die reformierte Kirche Baselland, nicht zuletzt finanziell, in einer entscheidenden Phase befinde: «Viele sehen das als Herausforderung und möchten Verantwortung übernehmen.» Wenn hingegen alles problemlos laufe, werde dem Kirchenrat weniger Bedeutung beigemessen, meint der Kirchenratspräsident.

«Sprengkandidat» für das Synodepräsidium
Der langjährige Synodepräsident Claude Hodel trat auf Ende der letzten Amtsperiode zurück. Um einen möglichst nahtlosen Übergang in der Arbeit des Synodebüros zu gewährleisten, wählte die Synode im Herbst 2011 in Liestal Sandra Bätscher als Gast in den Synodalvorstand bis zur eventuellen Wahl als Präsidentin im Januar 2013. Die 40-jährige Synodale ist Gemeinderätin in Tenniken. Als zweiten Kandidaten schlägt die Kirchgemeinde Arlesheim Niggi Ullrich vor. Der Baselbieter Kulturbeauftragte präsidierte dort bis vor kurzem die Kirchenpflege.
Die Arbeit in der Synode habe sich in den letzten Jahren verändert, sagt Claude Hodel. Seit einigen Jahren können die Synodalen ihre Anliegen mit Motionen, Postulaten und Anfragen einbringen. Davon werde nun immer fleissiger Gebrauch gemacht, beobachtet Hodel. Dadurch sei das Amt sicher interessanter geworden.
Die Synodalen für die Legislaturperiode 2013 bis 2016 wurden bereits gewählt.

Karin Müller

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