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Gebärden für Religion und Spiritualität

von Dominik Thali
min
31.03.2023
Gebärden helfen, sich mit Menschen zu verständigen, die nicht oder kaum sprechen können. Jetzt ist eine Sammlung von 100 Gebärden aus Religion und Spiritualität erschienen.

Von Abendmahl bis Wunder, von Fastenzeit bis Versöhnung: Der sechste Band aus der Porta-Reihe nimmt Begriffe für die spirituelle und reli­giöse Seite des Lebens auf und drückt sie in Gebärden aus. Porta-Gebärden helfen, sich mit Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung oder Sinnesbehinderung zu verständigen.

Das unterstützt die Inklusion auch in diesem Bereich des Lebens. «Teilhabe am sozialen Leben wird so für alle selbst- und mitbestimmend möglich», heisst es in der Einleitung. Der neue Band öffne «Türen zum Innern von Menschen», sagte Patrick von Siebenthal von den reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn an der Vernissage in Luzern.

Eine App mit Videos zu jeder Gebärde

«Porta Religion und Spiritualität» ist ein ökumenisches Projekt, das die Luzerner Landeskirche mitfinanziert hat. Zwei Jahre hat ein Team von fünf Frauen daran gearbeitet: Anita Portmann von der Stiftung Tanne, Sarah Bütler (reformierte  Landes­kirche Aargau), Helene Geissbühler (ref. Kirchen Bern-Jura-Solothurn), Fernanda Vitello (kath. Kirche im Kanton Bern) und Yvonne Rihm, bei der Luzerner Landeskirche für den heilpädagogischen Religionsunterricht verantwortlich.

Die ausgewählten 100 Gebärden des neuen Bands sind motorisch und visuell einfach gehalten. Zeichnungen erklären jede Gebärde, Pfeile und Striche geben Hinweise zur Ausführung. Über die App ist jede Gebärde auch als Video abrufbar.

Ein Projekt mit «viel Freude und Herz»

«Gebärden helfen, dass sich jemand trotz Behinderung einbezogen und verstanden fühlt im Alltag und in der Gemeinschaft», sagt Yvonne Rihm.
Als Katechetin «spricht» sie deshalb in ihrem Schulzimmer in der Heilpäda­gischen Schule Willisau schon lange auch mit den Armen und Händen. Die Gebärden könnten zukünftig im Religionsunterricht und in der Behindertenseelsorge unterstützend verwendet werden, ermuntert das Projektteam. Aber nicht nur dort: «Sie lassen sich auch im Lebensalltag, in Pfarreien und Kirchgemeinden, bei Gottesdiensten und in Schulen einsetzen», heisst es in der Einleitung.

 

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