Die Werbekommission Theologiestudium und Pfarrberuf (WEKOT) hat aktuelle Daten zu Pfarrstellen, Vakanzen, Ordinationen und Pensionierungen in den reformierten Landeskirchen der Deutschschweiz veröffentlicht. Ende letzten Jahres meldeten die Kantonalkirchen 109 vakante Pfarrstellen, doppelt so viele wie im Vorjahr.
Die Zahl der Studierenden, die ein reformiertes Theologiestudium begonnen haben, stieg leicht auf 44 Personen, verglichen mit 37 im Vorjahr. Ein Viertel der pensionierungsberechtigten Pfarrpersonen trat im letzten Jahr nicht in den Ruhestand.
Die reformierte Landeskirche steht am Beginn einer grossen Pensionierungswelle der Babyboomer-Generation. Zwischen 2027 und 2030 werden jährlich etwa 100 Pfarrpersonen in den Ruhestand gehen. Ab 2040 wird die Zahl der Pensionierungen und Ordinationen bei etwa 30 pro Jahr liegen. Der Grossteil der Pensionierungen betrifft Männer in Vollzeitstellen, was den steigenden Frauenanteil im Pfarrberuf erklärt.

Daten aus den reformierten Kantonalkirchen, Stichtag: 31.12.2024. | Quelle: Wekot
2024 wurde ein Rekord bei vakanten Pfarrstellen erreicht: Ende letzten Jahres meldeten die Kantonalkirchen 109 offene Stellen, doppelt so viele wie im Vorjahr und dreimal so viele wie vor zehn Jahren. Angaben zur Art der vakanten Stellen fehlen.

Daten aus den reformierten Kantonalkirchen, Stichtag: 31.12.2024. | Quelle: Wekot
Aktuell arbeiten 120 Pfarrpersonen über das reguläre Rentenalter hinaus, ein Drittel mehr als im Vorjahr. Von 47 pensionierungsberechtigten Pfarrpersonen traten nur 38 in den Ruhestand, 23% arbeiten weiterhin. Dies könnte am Bewusstsein für den Nachwuchsmangel und an attraktiveren Arbeitsbedingungen im Pensionsalter liegen.

Daten aus den reformierten Kantonalkirchen, Stichtag: 31.12.2024. | Quelle: Wekot
Die Zahl der Theologiestudierenden stieg im Vergleich zum Vorjahr um 18% (7 Personen). Dennoch sind es weniger als die Hälfte der Einschreibungen von vor neun Jahren. Der Anteil der Quereinsteiger:innen schwankt, in den letzten fünf Jahren lag er durchschnittlich bei 20%, mit jährlichen Schwankungen zwischen 9% und 30%.

Daten aus den reformierten Kantonalkirchen, Stichtag: 31.12.2024. | Quelle: Wekot
Der Trend zu Teilzeitstellen setzt sich fort. Immer weniger Pfarrpersonen arbeiten in Vollzeit. Unklar ist, ob Vollzeitstellen weniger nachgefragt oder seltener ausgeschrieben werden. Pensen zwischen 80% und 99% werden immer beliebter. Es ist möglich, dass Vollzeitstellen künftig in zwei Teilzeitstellen aufgeteilt werden.
Werbekommission Theologiestudium (Wekot
Die Wekot fördert den Nachwuchs im Theologiestudium und Pfarrberuf. Sie möchte insbesondere junge Menschen für diese Berufsfelder gewinnen, stellt Informationen bereit und entwickelt Angebote zur Auseinandersetzung mit Theologie und Pfarrberuf.
Die Wekot arbeitet im Auftrag der reformierten Kirchen des Konkordats und kooperiert mit den Kirchen BE-JU-SO sowie den Theologischen Fakultäten Basel, Bern und Zürich.
Weitere Informationen unter www.bildungkirche.ch und www.theologiestudium.ch.
Neuer Rekord bei vakanten Pfarrstellen