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Luzern: Einigung über Teuerungsausgleich

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27.11.2022
Der Wahl-und Abstimmungsexperte Lukas Golder hielt ein inspirierendes Referat. Das Parlament einigte sich über den Teuerungsausgleich bei den Löhnen.

Die 121. Herbstsynode der Reformierten Kirche des Kantons Luzern startete mit einem Vortrag des Politik- und Medienwissenschafters Lukas Golder. Unter dem Titel «Nudging für ein engagiertes Halleluja» hielt der Wahl- und Abstimmungsexperte von GFS ein Impulsreferat, wie Mitglieder, gerade auch jüngere, für die Kirche begeistert werden können. «In der Tendenz zeigen die Mitgliederzahlen der Kirchen zwar nach unten», so Golder. Gleichzeitig habe die Reformierte Kirche Kanton Luzern 40'000 Mitglieder und damit wesentlich mehr, als die SBB Angestellte hätten (33'900), der FC Young Boys Vereinsmitglieder (18'000) oder die Grünliberale Partei Mitglieder (5100) habe.

Marketing mit E-Mail-Aktionen
«Mit so vielen Mitgliedern kann man Dinge bewegen.» Gerade aufgrund der neuen Lebenswelten, in denen sich die Menschen heute befinden, Stichwort Digitalisierung, gäbe es Möglichkeiten, diese für die Kirche zu begeistern. Dafür sei eine ganzheitliche, auf die Lebenswelten bezogene Ansprache notwendig. Man könne die Menschen mit auf eine Reise nehmen, indem man den Sinn und die Eigenwirksamkeit des Mitmachens betont. Unter anderem mit gezielten E-Mail-Aktionen, die das Marketing der digitalen Welt seien. «Ein Pfarrer der eine Whatsapp-Gruppe mit Informationen bedient? Warum nicht.» Die Digitalisierung gehe über alle Altersgruppen. «Meine Mutter schickt mir am meisten Whatsapps, sie ist 80 Jahre alt.» Und natürlich, indem die Kirche da sei, Unterstützung biete in ganz speziellen Momenten, in denen sich Menschen befänden, wie in Krisen etwa.

Einmalige Zulage von drei Prozent
Diskussion im Anschluss gab das Thema Teuerungsausgleich. Schliesslich wurde der Vorschlag angenommen, dass die Synode neu jedes Jahr entscheidet, nach Rücksprache des Synodalrats mit den Kirchgemeinden, ob der Teuerungsausgleich ganz, teilweise oder gar nicht ausgerichtet wird. Dabei wird die finanzielle Situation der Kirchgemeinden, der Landeskirche sowie das wirtschaftliche Umfeld berücksichtigt. Die neue Regelung erlaubt es, nicht ausgeglichene Teuerungen in den Vorjahren nachträglich ganz oder teilweise auszugleichen. Infolge eines Antrags wurde den landeskirchlichen Mitarbeitenden aufgrund der aktuellen Teuerung eine einmalige Zulage im Umfang von drei Prozent zugesprochen. Dies wirkt sich mit einem zusätzlichen Betrag von rund 31'000 Franken auf das Budget aus und erhöht den Aufwandüberschuss 2023.

Strategie vorgestellt
Synodalratspräsidentin Lilian Bachmann präsentierte die Strategie mit Legislaturzielen 2025. Online unter reflu.ch und in einer Broschüre ist diese öentlich einsehbar. Diese beinhalten unter anderem, dass sich die Reformierte Kirche stärker als bislang in gesellschaftspolitische Themen einbringen möchte und in Umweltthemen eine Vorbildfunktion einnehmen will. «Eine eigentliche Strategie hatten wir bisher noch nie verabschiedet», so Lilian Bachmann. «Die Strategie soll uns, im Gegensatz zu den Legislaturzielen, die jeweils auf vier Jahre ausgerichtet sind, die nächsten acht bis zwölf Jahre begleiten.»

Die Strategie ist unter anderem das Ergebnis der Visitationen bei den Kirchgemeinden und den Grossgruppenkonferenzen sowie den Beratungen des Synodalrats gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Landeskirche. Man habe es sich nicht leicht gemacht. Man habe jedes Wort abgewogen. Die zahlreichen Schwerpunkte wurden auf acht Strategiebereiche verdichtet, auf die man sich in den nächsten Jahren konzentrieren will, und eine Vision wurde erarbeitet, die über allem schwebt. «Angesichts der Langfristigkeit dieses Dokuments und auch der laufenden Präsenz bei allen Arbeiten sowie Projekten, welche Strategiereferenzen aufweisen, haben wir uns für die Papierform und digitale Version entschieden.»

Ebenfalls neu: Im Frühling soll bereits die nächste Synode papierlos starten. Ein Weihnachtsspot der Landeskirche wird während der Weihnachtszeit an verschiedenen Orten zu sehen sein. Zudem wurde bekanntgegeben, dass seit 8. November eine neue, überarbeitete Website der Reformierten Landeskirche und der reformierten Kirchgemeinden aufgeschaltet wurde.

Defizit von 130'000 Franken budgetiert
Mit einem betrieblichen Aufwand von 2'317'045 Franken und Erträgen von 2'222'344 Franken wurde das Budget 2023 geplant. Diesen steht ein Aufwandüberschuss von 94'700 Franken gegenüber mit dem aktuellen Teuerungsausgleich, womit ein Aufwandüberschuss von rund 130'000 Franken resultiert. «Der budgetierte Aufwandüberschuss ist vertretbar, weil sich aufgrund der positiven Rechnungsergebnisse der vergangenen rund zehn Jahre das Eigenkapital stark erhöht hat, eine «Zukunftsreserve» existiert und damit der Finanzhaushalt solide ist», so Norbert Schmassmann, Synodalrat Departement Finanzen und Infrastruktur. Am Ende der Planungsperiode bis 2026 soll die Jahresrechnung wieder ausgeglichen sein.

Carmen Schirm-Gasser

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