Neuer Pilgerbegleiter der Reformierten Kirche Zug
Mit dem Pilgern hat er seine Mission gefunden: Menschen auf eine ganz besondere Art und Weise durch die Landschaften zu führen – nicht nur körperlich, sondern auch spirituell. «Die spirituellen Inputs sind für mich ein zentraler Teil der Pilgerreise», erklärt er. Martin Gross gibt den Pilgern Raum, sich mit den religiösen und existenziellen Fragen auseinanderzusetzen, die auf dem Weg aufkommen, ohne jedoch zu dogmatisch zu sein. Seine Inputs sind oft in die Umgebung integriert, etwa wenn Gross durch einen Rebberg wandert und die Verbindung zu biblischen Symbolen wie Trauben und Reben herstellt. Diese Verknüpfungen zu religiösen Traditionen macht er auf eine Weise zugänglich, die für alle Pilger – unabhängig von ihrer Konfession – bereichernd ist.
Tiefe, bedeutungsvolle Reise
Sein Weg als Pilgerbegleiter begann mit einer fundierten Ausbildung zum professionellen Wanderleiter und einer weiteren Spezialisierung als Pilgerbegleiter. Doch es war nicht nur die Technik des Wanderns, die ihn faszinierte, sondern vielmehr die Möglichkeit, mit den Menschen auf eine tiefere, bedeutungsvollere Reise zu gehen. Für ihn ist Pilgern weit mehr als nur eine Wanderung – es ist ein Weg der inneren Einkehr, der Begegnung mit der Natur und des Austausches mit sich selbst und anderen.
Singen und schweigen
Nebst den spirituellen Pausen auf der Wanderung ist ein weiteres zentrales Element seiner Pilgerführungen das Singen. In den Kirchen und Kapellen, die sie unterwegs besuchen, stimmt er Lieder an, die nicht nur den Weg, sondern auch die Herzen der Pilgerinnen berühren. Dabei ist es nicht nur der religiöse Inhalt der Lieder, der zählt – auch Lieder des Lebens, der Freude und der Hoffnung finden ihren Platz. Das Singen im Kanon, die Stille, die in den Pausen entsteht, sowie die Momente des Sprechens und Schweigens – all dies sind wichtige Elemente.
Martin Gross stellte fest, dass gerade die Stille eine tiefere Wahrnehmung der Umwelt und der eigenen Gedanken ermöglicht. «Du verpasst vieles, wenn du nur redest», sagt er und verweist auf die Geräusche der Natur und die innere Einkehr, die in den schweigenden Abschnitten entsteht.
Als Pilgerbegleiter schätzt Martin Gross besonders den Austausch mit den Teilnehmenden und die sozialen Kontakte, die während der Wanderungen entstehen. Das Pilgern sieht er als Prozess der persönlichen und spirituellen Entfaltung, bei dem man über sich selbst hinauswachsen könne.
Seine eigene Spiritualität sieht er stark in der Natur verwurzelt. Für ihn sind es die eindrucksvolle Berglandschaft, die majestätischen Tiere und die stille Schönheit der Natur, in denen er das Göttliche erkennt. Sei es bei einem ergreifenden Blick auf einen Bergsee oder beim Beobachten eines Wildtieres. «Diese Erlebnisse sind für mich ein kraftvoller Ausdruck des Göttlichen und bieten einen Rahmen, in dem sich tiefe spirituelle Fragen entfalten können», sagt er strahlend.
Pilgerbegleiter in Zug
Als Pilgerbegleiter bei der Reformierten Kirche Zug strebt Martin Gross an, ein solides, zuverlässiges Programm zu bieten, das den Pilgerinnen und Pilgern nicht nur schöne Wandererlebnisse, sondern auch tiefgehende spirituelle Momente bietet. «Ich möchte, dass die Leute mit einem guten Gefühl nach Hause gehen und vielleicht etwas für ihren Alltag mitnehmen», erklärt er. Martin Gross lebt die verschiedenen Facetten des Pilgerns – die körperliche Herausforderung, die spirituelle Dimension und das zwischenmenschliche Miteinander. Für ihn ist es das Leben selbst, das auf dem Pilgerweg neue Chancen zur Begegnung und zur Entwicklung bietet. Seine Arbeit ist für ihn eine Berufung, die sein Wissen mit seiner persönlichen Überzeugung in Einklang bringt.
Mehr Infos und alle Pilgerwanderungen und Reisen unter: www.ref-zug.ch/pilgern
Impressionen vom Frühjahrssternpilgern
Eine Pilgergruppe aus Zug wanderte am Sonntag, den 6. April, unter der Leitung des neuen Pilgerbegleiters Martin Gross auf dem Jakobsweg von St. Jakob (NW) nach Flüeli-Ranft. Bei der unteren Ranft-Kapelle trafen die Zugerinnen drei weitere Pilgergruppen, die am Frühjahrssternpilgern teilnahmen. Gemeinsam feierten sie eine Andacht und würdigten die Leistungen des Friedensstifters Niklaus von Flüe und seiner Frau Dorothea Wyss, die nach christlichen Werten wie Nächstenliebe, Bescheidenheit und Demut lebten. Nach der Andacht beendeten die vier Pilgergruppen die Wanderung bei Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse des Jugendstil-Hotels Paxmontana.



Neuer Pilgerbegleiter der Reformierten Kirche Zug